Da kann man sehen, was man von ChatGPT & Co zu erwarten hat. Es werden Texte konstruiert, die zwar grammatikalisch richtig, inhaltlich aber völlig irrelevant sind und im besten Fall wiedergeben, was in irgendeinem Telegram-Chat oder ähnlichen Quellen gefunden wurde. Aber machen wir einmal einen kurzen Fakten-Check:
- Es hängt vom Hersteller ab, ab welchem Modelljahr die Fahrzeuge geeignet sind. Bei fast allen geht es sich mit 2011 tatsächlich aus, Alpine allerdings sagt das über deren Fahrzeuge erst ab 2017 zu.
- "Ethanolbeständige Komponenten verhindern Korrosion oder Schäden durch den höheren Bioethanolanteil (10 %)" Ja klar, das spricht aber weder für noch gegen eine Verwendung von Ethanol im Treibstoff.
- Die Klopffestigkeit ("Oktanzahl") erhöht sich durch die Beimischung von Alkohol, deshalb wurde Alkohol schon vor ca. 100 Jahren als Zusatz für Hochleistungstreibstoffe ("Rennbenzin") verwendet. Insofern ist es leicht, Treibstoff mit einer Klopffestigkeit von 95 ROZ bereitzustellen, wie ihn der RAV4-Motor benötigt.
- E10 ist durch die Hygroskopie des Alkohols ein vergleichsweise instabiler Treibstoff, der solange Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft bindet, bis eine Sättigung erreicht wird und das Wasser sich danach in flüssiger Form am Boden des Tanks sammelt, das obendrein leicht sauer und somit ausgesprochen aggressiv ist. Vor allem Stahltanks aber auch die Benzinpumpe, die zwangsläufig den tiefsten Punkt des Tanks erreicht, leiden dadurch massiv. Ich habe es bei einem Motorrad selbst erlebt, bei dem nach längerer Standzeit sowohl Tank als auch Benzinpumpe nicht mehr zu retten waren. Um dem zu begegnen gibt es so genannte Benzinstabilisatoren, die dafür sorgen, dass das Wasser länger im Treibstoff gelöst bleibt. Damit kommt man beim Motorrad wenigstens über den Winter.
- E10 wird günstiger verkauft, ist volkswirtschaftlich betrachtet allerdings teurer, weil es nur durch Förderungen der Ethanolproduktion und ungleiche Besteuerung der Endprodukte konkurrenzfähig wird. Außerdem wird der Verbrauch erhöht, da das stöchiometrische Verhältnis von Benzin zu Luft 1:14,7 ist, bei Ethanol hingegen 1:9. Anders ausgedrückt, brauche ich ungefähr 1,63 l Ethanol um dieselbe Energie freizusetzen wie mit 1 l Benzin.
- Was die Treibhausgasemissionen in der Gesamtbilanz betrifft, rechnen sich alle das Ergebnis so zurecht, wie es gerade gewünscht wird. Hier ist es schwierig, Äpfel und Birnen auseinander zu halten, und jeder kann glauben, was er mag. (Generisches Maskulinum, ich gendere nicht und stehe dazu.) Es bleibt dann aber auch genau das, nämlich eine Glaubensfrage.
Die "E10-Verträglichkeitsliste der Deutschen Automobil Treuhand GmbH" habe ich jetzt nicht mehr geprüft, weder ob sie existiert, noch was darin steht. Ich denke, es ist unbestritten, dass Toyota E10 als geeigneten Treibstoff für alle aktuell verkauften Otto-Motoren einstuft. Das bedeutet andererseits nicht, dass ein Motor durch Verwendung höherwertiger Kraftstoffe nicht schonender behandelt wird. Die Doppeleinspritzung des Benzinmotors unseres RAV4-Hybrid reinigt zwar die Ventile, der restliche Ansaugtrakt verschmutzt durch die Abgasrückführung aber weiterhin, und von dort werden Partikel auch laufend an den Ventilen vorbei direkt in den Brennraum befördert. Nicht alles davon landet im Auspuff (und durch die Abgasrückführung eventuell schon wieder im Ansaugtrakt), Manches wird auch vom Öl abgewaschen und bleibt dort im System. Vor allem die Steuertriebe leiden durch diese Partikel. Wenn man sauberer verbrennen will, hilft ein möglichst geringer Ethanolanteil.