Erfahrungen als Zugfahrzeug - Toyota RAV4 AWD Hybrid

  • Hallo Sven, Dein Bericht beweist doch, das dieses Hybrid-System von Toyota äußerst

    ausgereift ist und die verschiedenen Antriebe, benzinmotorisch, als auch Batterie-

    elektrisch, wunderbar miteinander harmonieren. Man bedenke, Dein Wohnwagen

    ist nicht der leichteste.... Nun muß Toyota nur noch die EDV-Macken überwinden,

    um Alle hier wunschlos glücklich zu machen.

    Alles Gute auf allen Wegen und bleibe bloß gesund...

  • Nach gut 4000 km mit dem Wohnwagen am Haken in den vergangenen 1,5 Jahren fällt meine Bilanz bezüglich der Eignung meines RAV4 als Zugfahrzeug trotz systembedingter Schwächen insgesamt positiv aus. Der Wohnwagen: Fendt, 1500 kg, Gesamtlänge 6 m, Stirnfläche 2,53 x 2,63, Fahrradträger auf der Deichsel; bisheriges Zugfahrzeug ein Diesel-Schalter mit 430 Nm Drehmoment, 180 PS.


    Was mir besonders gefällt ist der Umstand, dass man mit dem Gespann dank hinreichender Motorisierung Abstandsregelung und Tempomat bei rund 90-95 km/h sehr entspannt und bei akzeptablen Verbrauch reisen kann. Wenn man allerdings Tempo machen will (muss), verbunden mit vielen Überholmanövern bzw. bei größeren Steigungen ist der Motor doch sehr präsent und lärmt unter der Haube. Da wünsche ich mir schon manchmal den Dieselbums zurück. Aber das wusste ich vorher, denn beim Händler konnte ich mit dem Vorführer meinen Wohnwagen fahren. Wenns also leistungsmäßig zu Sache geht, wird's laut und teuer. Da laufen dann auch mal über 13 l/100 km durch den Vergaser. Ansonsten kommt man auch ohne zu Schleichen unter 9 l. Da spielen aber dann viele Faktoren mit wie Verkehrsdichte, LKW-Aufkommen, Gegenwind, Regen und auch die Tageszeit. Um da für mich halbwegs belastbare Durchschnittsverbräuche zu ermitteln, habe ich in diesem Jahr bei unserer 2500 km-Rundfahrt vom Bodensee über Thüringen, Sachsen, Berlin, Tschechien, Ostsee und retour den Verbrauch für die jeweils 150-450 km langen Teilstrecken protokolliert und dann durch die Gesamtkilometer der Teilstrecken geteilt. Das Ergebnis: 10,6 l/100 km mit einer Spannbreite von 8,7-13,6 l. In dieser Liga war ich vorher auch mit dem Diesel unterwegs und das ist für mich in Ordnung so. Steht man mal im Stau oder hat lange Stadtdurchfahrten, profitiert man vom Fahren im EV-Modus und spart Sprit. Beim Ankuppeln hilft die Rückfahrkamera, die schön die Kugel zeigt.


    Schade ist, dass sich der Rückfahrwarner beim Ankuppeln nicht automatisch deaktiviert und jeweils manuell geschaltet werden muss. Das haben andere Hersteller besser gelöst. Positiv überrascht hat mich, dass der Totwinkelassistent (BSM) trotz der Schrankwand am Heck fast störungsfrei funktioniert.


    Ein Schwachpunkt ist für mich die geringe Stützlast von nur 70 kg. Wenn ich zwei Fahrräder auf die Deichsel nehmen will, ist das bei unserem kurzen Wohnwagen kaum ausballastierbar. Mit 90-100 kg wäre das alles kein Problem. Wusste ich aber auch vorher...


    Eine unliebsame Überraschung gab es auch, deren Ursache aber nicht nur dem RAV anzulasten ist, sondern meinem Händler, der, wie ich dann zuhause nachgemessen habe, auf die Steckdose sowohl Dauerplus als auch die eigentlich geschaltetes Ladeleitung mit Dauerstrom verpinnt hat (bestellt war geschaltete Ladeleitung, kein Dauerplus): Nach einer etwa 1,5-stündigen Standzeit im Outback mit dem Wohnwagen am Haken war die komplette Elektronik des RAV down. Er ließ sich nur noch mit dem Notschlüssel öffnen, dabei löste die Alarmanlage aus und im Display wurde „Fehler intelligentes Zugangssystem“ angezeigt. Starten oder andere Funktionen waren nicht möglich. Hab dann den Toyota-Pannenservice angerufen und nach 2,5 Stunden erschien ein wenig kompetenter Servicemann („mit Hybridfahrzeugen kenne ich mich nicht aus, bin nur der Abschlepper“). Auf Verdacht mit einem Jumper Starthilfe gegeben und alles lief wieder. Da hat der Kühlschrank (Verbrauch laut Fendt 120 Watt) wohl die Starterbatterie in 90 Minuten platt gemacht. O-Ton FTH: „Die Batterie halt halt nicht viel Power. Am besten den Stecker vom Wohnwagen ziehen, wenn der Motor aus ist“. Kein Kommentar!. Die Steckdose ist inzwischen richtig angeschlossen…

    RAV 4 Hybrid, 4 x 4, Team Deutschland, EZ 5/20, Technikpaket und AHK

  • es scheint, daß der PHEV noch etwas sparsamer mit dem Benzin umgeht, wobei man ja die Batterieladung - so man sie denn nutzt - stets dazu rechnen muss.

    Am vergangenen langen Wochenende: EV im Stau und bei Stop-and-go, sonst im HV Modus; 1250 Kilo am Haken, 400 Kilometer, 8 Liter und die halbe Batterieladung.

    Wie schon an anderer Stelle notiert: Mit einem Eriba Nova 530 waren es 9 Liter (ganz ohne Strom, nur Autobahn), mit dem Adria Alpina 663UK (1749 KG leer*, 248cm Breite) genau 10 Liter plus eine E-Ladung auf 660 Kilometer, quasi auch nur Autobahn, fliessender Verkehr, Tempomat mit 98 Km/h.


    *Mein PHEV ist in Deutschland mit Sondergutachten aufgelastet auf 1850 Kilo.


    In der Schweiz (= Berge) wird der Hybrid ja mit 2000 der 2300 Kilo zugelassen ( !! identische Technik !! )

    Mich würde ein Erfahrungsbericht aus der Schweiz dazu Interessieren. (2300 Kilo am Haken, San Bernadino Südseite, Zeitdruck). Drehzahlorgie ?

  • Hi Sven,


    Weißt du, ob man die 2300kg auch in Dtl. Zugelassen bekommen kann? Und bei welcher Steigung gilt das? Ich bin immer noch am überlegen ob ich eine Anhängerkupplung möchte. Ich finde 1500kg jetzt nicht überragend zumal wir einen Wohnwagen für 4 Personen bräuchten.


    Eine allgemeine Frage hätte ich auch noch zu Anhängern anscheinend wurde die Regel mit dem Anhänger noch einmal geändert hat.

    Der Plug In wiegt leer Rund 2 Tonnen. Dürfte ich dann einen Anhänger mit max 1500kg ziehen bei einem Führerschein Klasse B?


    Viele Grüße

    SirBommel

    04/2021 RAV4 PlugIn mit Style und Technikpaket

  • Eine allgemeine Frage hätte ich auch noch zu Anhängern anscheinend wurde die Regel mit dem Anhänger noch einmal geändert hat.

    Der Plug In wiegt leer Rund 2 Tonnen. Dürfte ich dann einen Anhänger mit max 1500kg ziehen bei einem Führerschein Klasse B?“

    Mit Klasse B darf die zulässige Gesamtmasse des Zuges maximal 3500 kg betragen. Weil das zul. Gesamtgewicht des RAV über 2000 kg beträgt, funktioniert das nicht mit dem B. Das tatsächliche Gewicht, das ja meist unter dem zul. Gesamtgewicht liegen kann, spielt dabei keine Rolle. Wer mehr ziehen will, braucht BE, da sind schwere Anhänger mit bis zu 3500 kg zul. Gesamtgewicht möglich.

    Es gibt aber auch eine B-Variante (B96), mit der bis zu 4250 kg zul. Gesamtgewicht gefahren werden kann. Dazu ist eine Prüfung notwendig und die 96 wird dann im Führerschein eingetragen.

    RAV 4 Hybrid, 4 x 4, Team Deutschland, EZ 5/20, Technikpaket und AHK

  • # Sir Bommel,


    die 2300 Kilo in der Schweiz betreffen ausdrücklich den Hybrid, nicht PlugIn-Hybrid, und nur bei der stärksten Motorvariante mit Automatik und Allrad mit einer ergänzenden Prüfung (die vermutlich nur die Anhängerkupplung an sich betrifft) Ob diese dann zulässige Anhängelast dann in der EU auch so eingetragen wird, möchte ich noch herausfinden, ich weiss es schlicht nicht.

    Bemerkenswert ist, daß Toyota Deutschland "aus technischen Gründen" eine Auflastung nicht genehmigt, dort hatte ich schon gefragt.


    Wer nur im Sommer mit einem Wohnwagen campen möchte, der findet auch für Familien genügend Modelle bis 1500 Kilo zulässigem Gesamtgewicht. Die sind allerdings schneller erreicht als man denkt. 4 Fahrräder, Vorzelt, Grill, Gasflasche, Camping Stühle und Tisch, Liegen, Handtücher für 2 Wochen, Küchenausstattung und und und: Sind ganz schnell 400 Kilo. Wenn es in den Grenzbereich geht empfehle aber jedem ausdrücklich den BE. Denn bei Überschreitungen ist das dann zusätzlich zur eventuellen Überladung fahren ohne gültige Fahrerlaubnis.


    An sich ist der RAV ein gutes Zugfahrzeug - allerdings kein sehr gutes. Die Anhängerstabilisierung greift erst ein, wenn es sich bereits gruselig anfühlt, und erfordert auch dann noch gezieltes bremsen. Die Drehzahlorgien muss man ignorieren können, Federung und Dämpfung sind - zumindest beim PHEV auf 19 Zoll - unnötig hart. Das ergibt dann stellenweise ein nervöses hoppeln. Die in der EU zulässigen Anhängelasten sind ein Witz. Und dann sollte man natürlich noch die richtige Kupplung dran haben, wegen der Höhe (dazu gibt es einen eigenen Thread).

    Verbrauch und Traktion sind meiner Ansicht nach absolute Spitze und kaum zu toppen, Leistung ist immer genug da.

  • Hi triassegler,


    Genau aus der Sorge heraus ( Zuladung Wohnwagen) war ich mir bei den Wohnwagen nicht sicher. Ich habe mich ein wenig umgeschaut und meistens haben die leer schon um die 1200-1400 kg gewogen. Da erschienen mit 1500kg Anhängelast ein bisschen wenig. Ich habe gerade Mal zum Spaß den RAV4 Plug In in der Schweiz konfiguriert. Dort wird er mit einer Anhängerkupplung mit 2000kg zuglast angeboten. Leider steht nicht dabei bei wie viel % Steigung.

    Danke auch für den Tipp mit dem BE. Ich habe auch schon darüber nach gedacht ob B96 oder BE aber allgemein erscheint mir der BE sinnvoller (gerade im Blick auf die Zukunft mit BEV's die jetzt ja schon 2,3 Tonnen wiegen.)


    Viele Grüße

    SirBommel

    04/2021 RAV4 PlugIn mit Style und Technikpaket

  • da kann ich ja zufrieden sein das ich den BE habe ( Übertrag aus Uralt-Schein), gestern hatte ich einen SUV auf einem Tandemhänger am Haken.

    Zugfahrzeug war aber nicht der RAV.


    Gruss

    Steffen

    Es wäre schön wenn man wüsste, dass man nimmer müssen muß, sondern wollen darf.:)

  • # sir Bommel :

    Im thread „Höhe der Anhängerkupplung“ findest Du meinen Hinweis zur Auflastung auf 1850 Kilo beim PHEV. Damit kannst Du dieses Problem lösen. Die Kosten von rund 1.000.-€*kompensieren sich von selbst; durch den sensationell niedrigen Verbrauch ( im Vergleich zu anderen PHEV mit einer solchen Anhängelast sogar sofort, durch den anständigen Listenpreis des RAV)


    *komplett mit Kupplung, Gutachten und Abnahme, ohne E-Satz)